Ursprünglich wollten wir in der Werkstatt keine Sanierungsarbeiten vornehmen. Nach dem Motto “irgendwo muss Schluss sein” hatten wir geplant, die Arbeiten in diesem Bereich aufzuschieben und erst später in Angriff zu nehmen. Nach den Bauarbeiten im Sommer war der bestehende Betonboden aber sehr zerstückelt. Wegen der nötigen Unterfangung der Fundamente und einigen Kanälen und Abflussrohren, die quer durch die Werkstatt verlegt wurden mussten wir viel davon aufschneiden bzw. abbrechen. Deshalb haben wir uns entschieden, hier doch gleich zu erneuern.
Wir haben dann ziemlich lange überlegt, was für einen Boden wir hier machen möchten. Sollte der Bodenaufbau wie in den restlichen Räumen des EG sein, d.h. Rollierung – Unterlagsbeton – Dämmung – Schüttung – Estrich – Belag? Welcher Belag?
Wichtig waren uns folgende Eigenschaften:
- Widerstandsfähig
- einfach zu reinigen
- Preis-Leistungsverhältnis
Ein großartiger Anspruch an die Optik war nicht gegeben – es handelt sich schließlich um eine Werkstatt, und Funktionalität steht hier definitiv im Vordergrund.
Zwei Optionen standen für uns zur Auswah: Estrich mit Epoxidharzbeschichtung oder eine geglättete Betonplatte.
Geglättete Betonplatte mit Hartstoffeinstreuung
Nach viel Überlegung haben wir uns dann dazu entschieden, hier einen recht einfachen Bodenaufbau umzusetzen. Wir haben hier lediglich eine Betonplatte hergestellt, die mit dem Flügelglätter geglättet wurde. In einem der letzten Posts haben wir euch ja schon die fürs Betonieren vorbereitete Fläche gezeigt, und letzte Woche war es dann soweit.
Um 07:45 Uhr kam die erste Ladung Beton an, und unsere fleißigen Helfer brachten mit Hilfe von Scheibtruhen den Beton ein. Zwei Profis koordinierten und zogen den eingebrachten Beton ab, sodass er waagrecht war.
Betongüte
Unser Wunsch war eigentlich, hier einen frost- und tausalzbeständigen Beton zu verwenden (Kürzel: XF2 oder XF4). Viel Hintergrundinfo dazu könnt ihr hier nachlesen. Leider kann aber, auf Grund der für die Widerstandsfähigkeit erforderlichen Porengröße und -dichte, Beton dieser Güte nicht geglättet werden. Wir haben uns daher entschieden auf diese Eigenschaft zu verzichten. In unsere Werkstatt kann man zwar mit dem Auto hineinfahren, das wird aber aus heutiger Sicht nicht allzu oft passieren.
Hartstoffeinstreuung
Um die Verschleißfestigkeit des Betons zu erhöhen, kam bei uns eine sogenannte Hartkorneinstreuung oder Hartstoffeinstreuung zum Einsatz. Dabei wird auf den eingebrachten und angetrockneten Beton eine pulverförmige Mischung aus Zement und speziellen Hartstoffen gestreut. Beim späteren Glättvorgang wird das Pulver in den Beton eingearbeitet. So entsteht an der Oberfläche eine besonders harte und widerstandsfähige Schicht.
Beton glätten
Das Glätten an sich passiert mit einem Gerät namens Flügelglätter. Rotierende Blätter auf der Unterseite der Maschine polieren dabei die Oberfläche. Der Beton muss dabei schon ziemlich gut angetrocknet sein. Bei uns kam der Beton ab 07:45 Uhr an, geglättet wurde bis ca. 20:00 Uhr abends. Die Trocknungsgeschwindigkeit ist dabei natürlich stark von den Rahmenbedingungen wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Belüftung abhängig.
Hier seht ihr in einem Video, wie das Arbeiten mit dem Flügelglätter aussieht (nicht bei uns entstanden):
In einem der letzten Posts haben wir ja schon gezeigt wie die Garage vorbereitet wurde. Rollierung, Folie und Bewehrung haben wir in Eigenleistung bereits im Weihnachtsurlaub vorbereitet.
Zum Betonieren haben wir dann einige Helfer aus der Familie organisiert, die mit Scheibtruhen den Beton einbrachten. Zwei Profis von der Baufirma haben koordiniert, den eingebrachten Beton abgezogen, die Hartstoffeinstreuung durchgeführt und später geglättet. Wir mussten hier auf eine andere Baufirma als die mit der wir im Sommer gebaut haben zurückgreifen. Trotz Terminanfrage Anfang Februar hätten wir hier erst einen Termin für Mitte Mai bekommen. Mit der anderen Firma konnten wir glücklicherweise innerhalb von zwei Wochen sogar unseren Wunschtermin fixieren.
Mit dem Ergebnis sind wir auf jeden Fall zufrieden – der Boden lässt sich einfach reinigen und sieht ordentlich aus. Wir haben den nun wieder vorhandenen Boden auch gleich dazu genutzt, den restichen Innenputz abzuschlagen, damit die Werkstatt für den nächsten Schritt bereit ist – Innenputz und Estrich haben wir nämlich bereits beauftragt!
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