Kuschelig warm solls sein – nur wie?

Uns ist sehr wichtig dass unser Ybbshäuschen nachhaltig gebaut wird – im Sinne der Umwelt und auch unserer Geldbörse. Wir haben uns eingehend mit verschiedenen Heizsystemen bzw. Energiequellen auseinandergesetzt.

Folgende Heizsysteme stehen im Prinzip zur Auswahl:

  • Gastherme:
    Die einfachste und kostengünstige Art zu Heizen ist im Moment wohl die Gasheizung. Aus zwei Gründen kommt dieses Heizsysteme für uns aber nicht in Frage – einerseits die Verbrennung von fossilen Energieträgern, die aus Umweltschutzgründen nicht unbedingt sinnvoll ist, andererseits die Tatsache, dass die Ferngas-Leistung nicht in vernünftigem Abstand zu unserem zukünftigen Heizraum liegt und somit umfangreiche Grabarbeiten notwendig wären.
  • Pelletsheizung:
    Eine Pelletsheizung benötigt – no na – Pellets, und damit einen großen Lagerraum. Dieser Platz wäre bei uns zwar prinzipiell vorhanden, wir möchten diesen aber eigentlich lieber anderweitig nutzen.
  • Wärmepumpe:
    Somit war für uns relativ schnell klar dass wir eine Wärmepumpe als Heizsystem verwenden möchten. Wärmepumpen funktionieren im Prinzip wie ein Kühlschrank, nur genau andersherum. Aus einer Wärmequelle (Außenluft, Grundwasser oder Erdreich) wird Energie entnommen und dem Wasser des Heizkreislaufs zugeführt.

    Gasmotorwärmepumpe Prinzip ASUE, Quelle: Wikipedia

Die genaue Funktionsweise ist sehr gut in der Wikipedia geschildert, die Abbildung illustriert das ganze nochmal kurz.

Unser Favorit war zunächst die Erdwärmepumpe mit einem Spiralkollektor (häufig auch als Energiesäule oder Solekorb bezeichnet).

Spiralkollektor. Quelle: Wikipedia


Durch die nahezu konstante Temperatur des Erdreichs arbeitet die Wärmepumpe hier immer optimal effizient und verbraucht damit am wenigsten Strom. Allerdings kommen hier – im Vergleich zur Luftwärmepumpe – zusätzliche Investitionskosten in Höhe von ca. 15.000 – 18.000€ für die Bohrungen und die Verlegung der Spiralkollektoren dazu. Die Tiefenbohrung für eine Erdsonde würde ähnliche Kosten verursachen. Bei der Verlegung von Flächenkollektoren fallen zwar nicht ganz zu hohe Anschaffungskosten an, dafür blockieren die Kollektoren dann sehr große Bereiche des Gartens, die dann nicht für Swimming Pool, Bepflanzung etc. zur Verfügung stehen.

Hier gibt es allerdings wieder verschiedene Ausführungen:
Je nach dem welche Wärmequelle verwendet wird unterscheidet man zwischen Luft-, Wasser- und Erdwärmepumpen.

Eine Wasserwärmepumpe hat – neben den ebenfalls anfallenden Kosten für die Bohrung der beiden Brunnen zur Entnahme und Rückspeisung des Grundwassers – den gravierenden Nachteil dass sie Genehmigungspflichtig ist und die Genehmigung aktuell lediglich für jeweils 10 Jahre erteilt wird. Da wir bei der Heizung von einer Lebensdauer von deutlich über 10 Jahren ausgehen, möchten wir nicht von einer neuerlichen Genehmigung abhängig sein.

Somit ist der aktuelle Favorit die Luftwärmepumpe. Bei niedrigen Außentemperaturen gibt es hier zwar deutliche Einbußen in der Effizienz, moderne Geräte arbeiten aber auch bei bis zu -20° noch und erst dann muss auf die elektrische Zusatzheizung zurückgegriffen werden.

Um eine fundierte Entscheidung treffen zu können (und weil ich als Physikerin da auch gar nicht aus meiner Haut kann 😄), haben wir eine kleine Rechnung angestellt. Aus der Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe bei verschiedenen Temperaturen sowie einem typischen Temperaturprofil eines Jahres in unserer Heimatstadt konnten wir – zusammen mit den Daten aus dem Energieausweis – mit ausreichender Genauigkeit den Stromverbrauch für unsere zukünftige Heizung abschätzen. Der Unterschied zwischen Luft- und Erdwärmepumpe liegt hier bei ca. 300€/Jahr. Somit hätte sich – bei einem Zusatzinvest von 15.000€ für die Erdwärmeheizung – diese erst nach 50 Jahren selbst finanziert.

Neben der niedrigeren Effizienz bei kalten Temperaturen hat die Luftwärmepumpe noch einen weiteren Nachteil – das Außengerät muss große Mengen an Luft zur Wärmepumpe transportieren um ausreichend Energie für die Beheizung zu gewinnen. Dazu ist ein großer Ventilator erforderlich, und der große Luftstrom erzeugt einen gewissen Lärmpegel. Deshalb ist auch die Entscheidung für uns noch nicht endgültig gefallen, unser Favorit ist aber derzeit die Luftwärmepumpe.

In den letzten Tagen haben wir uns auch intenstiv mit dem Thema Photovoltaik auseinandergesetzt – dazu aber mehr im nächsten Beitrag!

Liebe Grüße,
Bettina


Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert